Da das Motorrad seit 10 Jahren in einer Garage mit kaputtem Dach stand, rechneten wir mit dem schlimmsten. Der erste Anblick lie脽 vorerst wenig Hoffnung auf eine gute Restaurierungssubstanz. Durch das halb zusammengefallene Dach war das Motorrad dem Regen der letzten Jahre schutzlos ausgeliefert und sah dementsprechend aus. Trotz des Zustands beschlossen wir das Motorrad 眉ber den Winter zu restaurieren.

Nachdem wir das Motorrad geborgen hatten, wurde es anschlie脽end komplett zerlegt. Da wir einige Neuteile brauchten stellten wir gleich eine umfangreiche Liste zusammen. Da die Lack- und Pulverarbeiten sich oft wochenlang hinziehen haben wir den Rahmen gleich am n盲chsten Tag zum Pulverbeschichten und die Verkleidungsteile zum Lackierer gebracht.

Nach einiger Zeit traf die erste gro脽e Teilelieferung ein und ich konnte den Motor zusammenbauen. Die Kurbelwelle musste durch ein regeneriertes Originalteil ersetzt werden und Verschlei脽teile wie Lager,Simmeringe  und die Prim盲rkette wurden ebenfalls getauscht. Das Getriebe sowie die Kupplung hatten sehr wenig Verschlei脽erscheinungen und wurden nur gereinigt.
Die komplette 脺berholungsanleitung von der mzklassiker.de.vu Seite findet Ihr im Archiv.

Als endlich die letzten Teile f眉r den Motor eintrafen, machte ich mich sofort an die Arbeit. Der Prim盲rtrieb bekam eine neue Kette spendiert und wurde neu ausdistanziert. Das angleichen der Flucht zwischen den beiden Zahnr盲dern ist wichtig, da die Kette sonst sehr schnell verschlei脽t.

Als n盲chstes konnten wir den 11,5 PS "starken" 2-Takt-Motor einbauen. Die Motorversion MM 150/3 ist die letzte Ausf眉hrung des kleinen TS Motors und besitzt einen Drehzahlmesseranschluss, au脽enliegende Simmerringe, verst盲rkte Kurbelwellenlager sowie einen nadelgelagerten Kolbenbolzen.

Zum Schluss bauten wir noch die Lampe mit den neuen verchromten Blinkerhaltern an. Geschafft, aber mit dem Gef眉hl ein gro脽es St眉ck weiter gekommen zu sein, lie脽en wir die Schraubenschl眉ssel f眉r diesen Abend ruhen.

Bevor ich mich an die hei脽geliebte Elektrik machte, zogen wir die neuen Reifen auf und verlegten bei dieser Gelegenheit auch gleich die Bremsz眉ge. Statt dem h盲sslichen hochgezogenen Lenker bauten wir einen Flachlenker ein, der dem Motorrad zusammen mit der Tacho- und Drehzahlmesserkombination eine sportlichere Optik bescherte. Leider passten die gelieferten Choke- und Gasz眉ge nicht, so dass ich erneut bestellen musste.

Nachdem die Kette eingef盲delt und gespannt war beschloss ich die Elektrik zu verlegen. Den Kabelbaum gibt es fertig zu kaufen und bis auf ein paar Kleinigkeiten ist er sehr gut verarbeitet. Nachdem ich alle Strippen grob verlegt habe, begann ich das R眉cklicht, die Lima und den Regler anzuschlie脽en. Alle unisolierten Flachstecker bekamen noch eine Schrumpfschlauchh眉lle damit es auch keine Kurzzschl眉sse gibt, wenn sich mal ein Kabel l枚st.

Ich brauchte noch ein Weilchen bis die komplette Elektrik funktionierte. Wie so oft wird man immer von "Kleinigkeiten" wie z.B. defekten Tachobirnchen aufgehalten. Man pr眉ft alle Kabel nach und am Ende liegt es an dem kleinen Birnchen. Nachdem alle Kabel richtig angeschlossen waren, konnte ich mich mit reichlich Kabelbindern austoben. Sp盲ter sollen ja keine Kabel die Pulverbeschichtung oder den Lack abwetzen.

Die Kabel waren gr枚脽tenteils fest, jetzt konnte der Tank mit den Chromblenden angebaut werden. Die TS Baureihe gab es nur in der "de luxe" Variante mit verchromten Tankblenden, Drehzahlmesser und polierten Motorseitendeckeln. 脛hnlich wie beim Trabant war diese Variante aufpreispflichtig. Der Ansauger盲uschd盲mpfer, der im rechten Seitendeckel integriert ist, l盲sst gegen眉ber der gro脽en TS Baureihe sehr einfach einbauen. Die TS ist ein sehr schrauberfreundliches Motorrad, aber dass ist man(n) jedoch schon von den anderen MZ Modellen gew枚hnt.

Das Motorrad ist fast fertig, die letzten Kabel unter dem Batterieseitendeckel m眉ssen noch geordnet werden, hier und da fehlen noch ein paar Schrauben, Birnchen oder Kleinteile.

Nachdem die letzten Kleinigkeiten erledigt wurden, drehten wir die ersten paar Proberunden um die Kupplung einzustellen. Dabei fiel mir auf, dass die Ladekontrolleuchte pl枚tzlich nicht mehr ausgeht. Da sie bis eben noch funktionierte konnte es nur ein abger眉tteltes Kabel oder eine andere Kleinigkeit sein. Nach vielen Stunden suchen fand ich heraus, dass der Kabelschuh der Feldwicklung zwar fest verschraubt ist aber ohne ein Kabel am Ende. W盲hrend der Probefahrten schien es abgebrochen zu sein, es n眉tzte nichts und wir besorgten uns eine andere Lichtmaschine und siehe da alles funktionierte normal.

Nach vielen Stunden Arbeit war es geschafft die TS 150 stand besser da, als sie vor 眉ber 30 Jahren vom Band rollte. Der neue/alte Besitzer des Motorrads war sichtlich begeistert 眉ber die Restauration seiner ehmaligen Alltagsmaschine. Ich denke die Bilder sprechen f眉r sich.